Der Anmarsch von Romont an der SBB-Linie Bern–Freiburg–Lausanne in nordwestlicher Richtung quert schon bald die freiburgisch-waadtländische Kantonsgrenze und führt dann im Zickzack durch harmonisch-abwechslungsreiches Feld-und-Wald-Territorium im Einzugsgebiet der Gemeinden Dompierre und Seigneux.
Hier versickert Niederschlagswasser und arbeitet sich durch den grobkörnigen Sandstein im Untergrund, bis es nach durchschnittlich sieben Jahren die Quellfassung von Henniez speist. Unterwegs reichert es sich mit Mineralien und Spurenelementen an, vor allem mit Kalziumkarbonat. Der gute Ruf des Gesundbrunnens führte 1688 zum Bau einer ersten Gaststätte, der später ein monumentales Hôtel des Bains folgte. Von alter Bäderherrlichkeit findet sich jetzt mit Ausnahme eines ehemaligen Personalhauses keine Spurmehr. Dürstenden Wandersleuten spendet eine Brunnenröhre gratis einen Erfrischungstrunk von kühlen neun Grad.
Ganz in der Nähe werden stündlich mehrere Hundert Liter Mineralwasser in einer modernen Abfüllanlage für den Versand bereitgestellt. Um Verunreinigungen des kostbaren Gutes zu verhindern, unterhält der Betreiber – seit 2007 ist es der Weltkonzern Nestlé – einen Naturpark von 250 Hektar Ausdehnung mit aufgeforstetem Baumbestand. Der Ort Henniez selber – benannt nach einem (römischen) Gutesbesitzer namens Ennius – liegt am Westrand dieses geschützten Quellenbereichs. Die Wanderroute erreicht nach Querung der Ebene das Ufer der Broye und, sich nach Südwesten wendend, bald auch die winzige Bahnhaltestelle an der Broyetallinie Lausanne–Lucens–Payerne (Tipp für vorzeitig Ermattete). Die letzten Wanderkilometer begleiten dann den zwischen Hochwasserdämme gelegten Fluss bis zum historischen Städtchen Lucens.
Franz Auf der Maur
Online-Fahrplan der SBB
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