In den Wechseljahren klagen viele Frauen über Pfunde auf den Hüften, obwohl sie gar nicht mehr essen. Um wieder abzunehmen, ist eine strenge Diät weder nötig noch sinnvoll. Viel besser hilft die Umstellung auf eine Ernährung mit vielen Kräutern, die Verdauung und Fettverbrennung ankurbeln.
Autorin: Annette Willaredt, 07/20
Die Wechseljahre halten für viele Frauen so einige Überraschungen bereit. Neben Beschwerden wie Hitzewallungen und plötzlichen Schweissausbrüchen gerät durch die hormonelle Umstellung oft auch das Gefühlsleben durcheinander. Manche werden reizbarer, andere empfindsamer und einige neigen auch zu depressiven Verstimmungen. Das alles wird nicht einfacher, wenn dazu auch noch eine ungewollte Gewichtszunahme kommt. Das Problem: In den Wechseljahren sinkt der Kalorienbedarf. Zum einen braucht der Körper jetzt weniger Energie, weil nicht mehr jeden Monat ein Ei heranreifen und die Schleimhaut der Gebärmutter aufgebaut werden muss. Zum zweiten sinkt mit steigendem Alter die Muskelmasse, wenn nicht mit Sport aktiv gegengesteuert wird. Muskeln indes verbrennen mehr Energie als Fettgewebe.
Jetzt die neuen Pfunde mit einer schnellen Diät zu bekämpfen, ist aber keine gute Idee. Denn spätestens wenn man später wieder isst wie gewohnt, kommen die Gewichtsprobleme zurück. Besser ist nun eine Ernährungsumstellung, bei der man sich gezielt die Kraft der richtigen Kräuter zunutze macht.
Frische Gartenkresse gibt jedem Salat ordentlich Pepp. Sie ist reich an Vitamin C und damit gut für ein straffes Bindegewebe, und sie enthält die wichtigen Mineralstoffe Magnesium, Kalzium und Kalium. Besonders interessant für Abnehmwillige ist allerdings das Spurenelement Chrom, denn dieses beschleunigt die Sättigung und bremst den Appetit. Mit nur zwei Handvoll Kresse pro Tag kann man sich folglich gut vor Hungerattacken schützen. Wichtig: Kresse muss immer frisch sein. Trennt man sie von der Wurzel, baut sie ihre Vitalstoffe innerhalb von 30 bis 40 Minuten komplett ab. Kresse sollte roh verzehrt werden, um gut zu wirken.
Die Bitterstoffe im Dill regen den Stoffwechsel und die Fettverdauung an. Aber das ist noch nicht alles. Das enthaltene Kalium schwemmt überschüssiges Wasser aus dem Körper – ein Vorteil gerade in den Wechseljahren, da es durch die hormonellen Schwankungen leicht zu Wassereinlagerungen kommt.
Dill als Kraut wird ganz frisch und roh an Salate oder Dips gegeben. Auch zu hellen Fischsossen passt er bestens. Er sollte erst kurz vor dem Servieren zugegeben und nicht mitgekocht werden.
Die positive Wirkung von Kreuzkümmel beim Abnehmen konnte in einer Studie belegt werden. An der Universität Teheran wurden 88 stark übergewichtige Frauen in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte bekam über drei Monate täglich zu zwei Mahlzeiten je drei Gramm Kreuzkümmel mit Joghurt. Die andere Hälfte erhielt nur den Joghurt. Alle Teilnehmerinnen wurden zudem hinsichtlich gesunder Ernährung beraten. Nach drei Monaten zeigte sich, dass die Kreuzkümmel-Gruppe dreimal mehr abgenommen hatte als die Vergleichsgruppe.
Verantwortlich machen die Forscher die Phytosterine im Kreuzkümmel. Diese regen den Stoffwechsel an und verhindern die Aufnahme von Cholesterin in den Körper.
Bei diesem Kraut sind es ätherische Öle und Bitterstoffe, die die Fettverbrennung verbessern. Ausserdem sorgen sie dafür, dass sich eine gesunde Darmflora bildet. Und das ist ganz entscheidend: Die Darmflora (das Mikrobiom) setzt sich aus Bakterien zusammen. Ihre Anzahl ist schwindelerregend. 100 Billionen dieser Winzlinge finden sich im Darm eines gesunden Menschen. Noch entscheidender ist die Vielfalt dieser Keime. Je unterschiedlicher die Darmbakterien sind, desto besser funktioniert die Verdauung. Und je weniger unterschiedlich sie sind, desto häufiger kommt es zu Übergewicht. Oregano ist Nahrung für die vielen verschiedenen „guten" Bakterien; sie können sich dann besser vermehren und im Darm ihre Arbeit tun.
Auch dieses Kraut sollte nicht nur zur Dekoration auf dem Teller landen. Petersilie beschleunigt den Stoffwechsel und die Fettverbrennung. Der hohe Gehalt an Kalium und Chlorophyll hat zudem einen entwässernden und entgiftenden Effekt. Dazu kommen reichlich Vitamin C und Eisen, die beide das Bindegewebe festigen und so für eine straffe Figur sorgen. Auch hier gilt: immer roh genießen. Beim Erhitzen werden die wertvollen Inhaltsstoffe zum Teil zerstört.
Gerbstoffe und Flavonoide machen die Minze so gesund. Als Tee regt sie die Leber und die Galleproduktion an. Das unterstützt die Verdauung. Zum Abnehmen noch wichtiger: Die Minze nimmt die Lust auf Süsses. Wenn der Appetit kommt, einfach ungesüssten Minztee trinken, das dämpft die Gelüste auf Naschereien.
Sein Vitamin C verbrennt Fett schneller. Gerbstoffe, pflanzliche Säuren und Chlorophyll regulieren zudem den Blutzuckerspiegel. Schwankt dieser stark, führt das zu Hungerattacken, ist er hingegen ausgeglichen, hat man nicht ständig Lust auf eine Zwischenmahlzeit.
Koriander ist auch wunderbar zur Entgiftung des Organismus. Mit seinem etwas herben Geschmack passt er gut zu fast jedem Gemüse.
Die enthaltenen Bitterstoffe bringen Leber und Galle auf Trab. Dadurch funktioniert der gesamte Stoffwechsel besser, man nimmt leichter ab. Rosmarin tut ausserdem dem Magen gut. Er darf z.B. in Ofengerichten mitgekocht werden. Und wer sich beim Abnehmen mal schlapp fühlt, der sollte sich einen Tee aus Rosmarinnadeln kochen. Das macht den Kreislauf wieder fit und ist gut für die Durchblutung.
Zubereitung: 2 gehäufte TL (frische oder getrocknete) Rosmarinnadeln mit einer Tasse kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen, ungesüsst trinken.
Die feinen Stängel haben einen ganzen Mix an Schlankstoffen zu bieten. Da sind Senföle, Vitamin C und Magnesium, die den Fettabbau ankurbeln und den Kalorienverbrauch im Körper erhöhen. Dazu kommen fast alle B-Vitamine, die den Nerven richtig gut tun. Und auch Vitamin K ist enthalten, ein Vitalstoff, der beim Abnehmen unbedingt ausreichend zugeführt werden muss, weil er wichtig für die Knochendichte ist. Möglichst frisch und roh essen, so lautet auch beim Schnittlauch die Devise.
Dank seiner Gerbstoffe regt Basilikum den ganzen Stoffwechsel an. Er greift zusätzlich die Fettreserven an und wirkt aktivierend auf den Stoffwechsel. Auch dieses Kraut ist in der Lage, Wassereinlagerungen entgegenzuwirken. Wohltuend ist ein Tee davon.
Zubereitung: 2 TL Basilikumblätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergiessen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Zweimal täglich eine Tasse trinken.
Dass Kraut ist leicht bitter – und genau diese Bitterstoffe tun den unseren Verdauungsorganen gut. Sie verbessern vor allen die Produktion von Gallesäure. Steht diese ausreichend zur Verfügung, stärkt das vor allem die Verarbeitung von Fetten.
Auch hier wirken die Bitterstoffe, besonders Taraxin, die den Gallefluss sowie die Leber und damit die Verdauung stärken. Darüber hinaus enthält Löwenzahn Flavonoide, Mineralien und Gerbstoffe. Dieser Wirkstoffmix entgiftet den Körper. Löwenzahnblätter können als Tee zubereitet werden. Noch intensiver wirken aber die frischen jungen Blättchen, die man roh an einen Salat geben kann.
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