Warme Sommertage sind ein Genuss – wenn nur das Schwitzen nicht wäre. In den Wechseljahren fliesst der Schweiss bei vielen Frauen aber auch ganz ohne hohe Aussentemperaturen oder Anstrengung. Was tun, um lästigen Körpergeruch zu verhindern?
Autorin: Annette Willaredt
Den meisten Menschen sind Schweissperlen und Schwitzflecke unangenehm. Dabei ist Schwitzen für unsere Gesundheit notwendig. Der verdunstete Schweiss sorgt für Kühlung über die Haut. Das reguliert die Körpertemperatur, wir können nicht überhitzen. Rund drei Millionen Schweissdrüsen sind für diese Aufgabe über den Körper verteilt. Gehäuft treten sie an den Handflächen, Füssen und in den Achselhöhlen auf. Ein Erwachsener sondert über diese mindestens einen halben Liter Schweiss am Tag ab – oft ohne dass wir das bemerken. Bei extremer Hitze oder anstrengendem Sport kann es ein Liter in der Stunde werden. Doch egal, welche Menge – der Schweiss selbst ist geruchsneutral. Zu riechen beginnt man erst, wenn Bakterien den Schweiss zersetzen. Dagegen gibt es verschiedene Massnahmen.
Üblicherweise wird unter dem Begriff „Deo“ alles zusammengefasst, was man gegen Schweissflecke einsetzen kann. Doch es gibt große Unterschiede. Sehr gut wirksam sind die sogenannten Antitranspirante. Sie gibt es als Spray, Cremes oder Flüssigkeit zum Auftragen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie Aluminiumchlorid enthalten. Dieser Stoff verengt die Schweissporen und reguliert so das Schwitzen. Ein Antitranspirant ist in der Regel nicht parfümiert. Es soll auch nicht morgens – quasi zur Erfrischung – aufgetragen werden, sondern abends vor dem Zubettgehen. In der Nacht kann der Wirkstoff dann optimal eindringen. Nach einigen Tagen schwitzt der Anwender deutlich weniger. Es gibt aber nicht selten Nebenwirkungen. Die Haut unter den Achseln kann kribbeln und sogar jucken. Manchmal kommt es auch zu leichten Entzündungen – vor allem, wenn die Produkte zusätzlich Alkohol enthalten. Es wird deshalb empfohlen, ein Antitranspirant nicht auf frisch rasierte Achseln aufzutragen.
Frauen in den Wechseljahren haben allerdings oft das Problem, dass sie nicht nur an den klassischen Stellen wie den Achselhöhlen schwitzen, sondern nahezu überall. Ihnen kann zusätzlich zu einem Deo ein altes Naturheilmittel helfen, der Apfelessig. Für eine optimale Wirkung werden die entsprechenden Körperbereiche am Abend zuerst gewaschen. Dann einen Wattebausch mit etwas Apfelessig tränken und die Stellen (nicht das Gesicht!) damit einreiben. Bewährt hat es sich ausserdem, zweimal täglich vor einer Mahlzeit einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas Wasser zu geben und die Mischung zu trinken.
Salbei ist in der Lage, die Schweissproduktion ganz natürlich zu verringern. Dazu aus einem Teelöffel getrockneten Salbeiblättern und 300 Millilitern Wasser einen Tee brühen, abkühlen lassen und damit die Stellen, die am stärksten schwitzen, gründlich waschen. Um die Wirkung zu verstärken, kann man täglich zusätzlich zwei bis drei Tassen Salbeitee trinken. Einfacher in der Anwendung sind Tabletten, die Salbeiextrakt in konzentrierter Form enthalten. Sie lindern nicht nur Schweissausbrüche während des Tages sondern reduzieren auch das kräftezehrende nächtliche Schwitzen.
Zitronensaft wirkt wie ein natürliches Deo. Dazu den Saft einer Zitrone mit einem Glas Wasser vermischen und damit z.B. die Achselhöhlen waschen. Nach rund 30 Minuten mit klarem Wasser abwaschen. Auch hier nicht das Gesicht behandeln, das könnte die empfindliche Haut irritieren.