Wespen machen zur Zeit Schlagzeilen. Dabei ist es jedes Jahr das Gleiche: Im Spätsommer stirbt die Wespenkönigin eines Wespenvolks, die Arbeiterinnen gehen auf Nahrungssuche und füttern ihre Jungkönigin fürs nächste Jahr gross, die als einzige den Winter überleben wird.
Nur zwei der acht heimischen Wespenarten stehen dabei auf Süsses und Kuchen, Fleisch und Cervelat vom Grill und werden so zum Konkurrenten des Menschen. Nach der Einschätzung von Experten gibt es übrigens dieses Jahr aufgrund der Wärme und Trockenheit nur wenig mehr Wespen als sonst. Sie sind auch nicht aggressiver, sie sind nur ein bisschen früher dran.
Viele Menschen fürchten sich vor Wespen, doch dazu besteht kaum Grund: Die Insekten mögen lästig sein, gefährlich sind sie nicht. Allergisch gegen das Wespengift reagieren höchstens drei Prozent der Bevölkerung.
Die wichtigste Regel im Umgang mit den Plagegeistern heisst daher: Ruhe bewahren; Angstschweiss macht die Tiere nervös. Nicht schlagen, nicht fuchteln, nicht töten und auch nicht pusten: Wespen stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Sterbende Wespen geben ein Pheromon ab, das kampfeslustige Artgenossen anlockt. Und das in unserem Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal. Erwachsene, die sich ruhig verhalten, sind Kindern ein gutes Beispiel.
Zweite Massnahme: Nahrungsmittel und Getränke konsequent abdecken und den Tisch gleich abräumen, auch wenn es nervt. Der Bierdeckel auf dem Glas, die Haube auf dem Zwetschgenkuchen und das Entsorgen der abgenagten Kotelettknochen verhindern, dass die Wespen durch allzu viele verführerische Moleküle in Scharen angelockt werden. Kindern sollte man den Mund abwischen und Getränke am besten mit dem Strohhalm trinken.
Wespen haben einen guten Geruchssinn und orientieren sich bei der Nahrungssuche damit. Parfum, allzu stark duftende Cremes, Haarspray und sogar Möbelpolitur können sie anlocken. Verzichten Sie darauf.
Wenn Sie trotz aller Vorsicht doch von einer Wespe gestochen werden: Sofort kühlen, das lindert den Schmerz und die Schwellung. Spitzwegerichsaft, wie im Erfolgsbuch „A.Vogel – Kleinen Outdoor-Apotheke" beschrieben, ist ein wunderbares Mittel bei Insektenstichen; auch Zitronen- oder Zwiebelsaft können helfen. Sind Sie allergisch, treten Symptome wie Übelkeit und Schwindel auf oder handelt es sich um einen Stich im Mund- und Rachenraum, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.