Entscheidet der Arzt – in der Regel nach einer schmerzfreien Ultraschall-Untersuchung – dass eine Krampfadern-Behandlung oder -Entfernung ratsam ist, so muss die richtige Methode für den Venen-Patienten gefunden werden.
Ziel einer Behandlung mit Kompressionsstrümpfen ist die Beschleunigung des Blutstroms, die Senkung des Venendrucks, die Normalisierung der Funktion der Gefässwand sowie die Verbesserung des Stoffwechselaustausches im Gewebe. Kompressionsstrümpfe verengen den Durchmesser der Beinvenen. Das Venenklappensystem funktioniert durch die Kompressionsstrümpfe wieder – und das Blut versackt nicht mehr in den Beinen. Dehnungsstreifen, Besenreiser und die Ausprägung von Krampfadern (Varizen) werden so vermindert oder ganz verhindert. Durch den beschleunigten Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen wird auch das Risiko von Blutgerinnseln und Embolien minimiert. Durch den Druck werden Ödeme verhindert, denn aus den Venen entweicht weniger Gewebsflüssigkeit. Dank des verbesserten Stoffwechsels können offene Beine vermieden werden. Die Strümpfe gibt es in vier Kompressionsklassen – je nach Grad der Erkrankung. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen in der Festigkeit des Materials, also durch den Druck, der auf die Venen ausgeübt wird. Nur der Arzt kann entscheiden, welche Kompressionsklasse benötigt wird. Da Kompressionsstrümpfe nur die Beschwerden lindern, nicht jedoch ihre Ursache beheben, müssen sie täglich – auch beim Sport – getragen werden. Sie sollten direkt morgens nach dem Aufstehen angezogen werden, wenn die Beine noch nicht angeschwollen sind.
Standard-Massnahmen bei der Krampfadern-Behandlung sind Operationen wie die Sklerosierung (Verödung) und das «Stripping». Bei der Verödung werden verschiedene Mittel in die Vene gespritzt, die alle dafür sorgen, dass die Venenwände miteinander verkleben und die betroffenen Venenabschnitte so still gelegt werden. Das «Spritzen der Beine» wird ambulant durchgeführt und kann beliebig oft wiederholt werden. Beim «Stripping», der immer noch gängigsten Methode, werden die funktionsuntüchtigen Venenabschnitte mittels Sonde aus dem Bein herausgezogen bzw. entfernt. Daneben werden immer wieder neue Verfahren angeboten, wie z.B. die in Frankreich entwickelte CHIVA-Methode. Dabei verbleiben die erweiterten Venen im Körper, nur die betroffenen Stellen werden in örtlicher Betäubung mit einem Faden abgeschnürt. Der Vorteil dieser Methode soll darin liegen, dass die defekte Vene im Körper bleiben und sich so dauerhaft regenerieren kann. Die Venenheilkunde hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht, doch muss ganz klar gesagt werden, dass die Schulmedizin sich weitgehend auf die Behandlung von Symptomen beschränkt, die Ursache jedoch nicht beseitigen kann.
Venengesundheit fängt bei jedem Einzelnen an. Ohne persönlichen Einsatz und vorbeugende Massnahmen sind schöne, gesunde und schlanke Beine nicht zu haben.