Holunderbeeren sind ein altbewährtes Hausmittel gegen Erkältungen. Auch die Wissenschaft kann die Wirksamkeit gegen Erkältungs- sowie gegen Grippeviren mit Studien belegen.
Verantwortlich für die Heilwirkung sind die Anthocyane, sekundäre Pflanzenstoffe, die vor alterungs- und krankheitsbedingten Zellschäden schützen können.
Einen möglichen Mechanismus haben jetzt Forscher im Magazin «Science» vorgestellt. Der Grund, warum es manche mit der Grippe häufiger erwischt als andere, könnte in der Zusammensetzung der individuellen Darmflora in Verbindung mit der Ernährung liegen. Bestimmte Darmbakterien sind in der Lage, schwere Grippe-Infektionen durch den Abbau von Flavonoiden einzudämmen. Diese Mikroben (Clostridium orbiscinden) bauen Flavonoide zu einer Substanz ab, welche die Signalübertragung durch Proteine an das Immunsystem verstärkt. In Maus-Experimenten kam es dabei zwar nicht zu weniger Infektionen, aber zu weniger Lungenschäden. Noch offen ist, ob auch andere Darmbakterien die Stoffe umwandeln können und inwieweit eine flavonoidreiche Ernährung diesen Prozess unterstützt.
Jedes Jahr sterben laut der Weltgesundheitsorganisation WHO eine viertel bis halbe Million Menschen an Influenza. Besonders betroffen sind ältere Erwachsene, schwangere Frauen, kleine Kinder und Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen.