Die Jahreszeit der Übergangsjacke ist da, es ist wieder Herbst. Die Sonne zieht sich immer mehr zurück, kalt-nasser Wind treibt einem in vielerlei Hinsicht die Tränen ins Gesicht.
Ach, was warst du für ein schöner Sommer. „Melancholisch“ lautet der neue Gemütszustand, ab jetzt wieder Tee mit Honig statt O-Saft „on the rocks“. Mit unseren 5 Pflege- und Styling-Tipps geben Sie dem drohenden Herbst-Blues keine Chance – und sehen dabei auch noch blendend aus!
Autor: Axel Ringewaldt
Nicht nur die Psyche, auch die Haut zollt den sprichwörtlich kurzen Tagen Tribut. Sie leidet unter dem Lichtentzug, trockene Heizungsluft leistet ihr Übriges. Gegen fahle und trockene Haut hilft eine Feuchtigkeitscreme am Morgen, die bringt Sie über den Tag.
Wer´s einfacher mag: Ein hochwertiges Duschöl spendet dem Körper nach der morgendlichen Brause anhaltende Feuchtigkeit. Von Haus aus trockene Haut? Denken Sie an einen Lippenschutz, auch über ein pflegendes After Shave Balsam freut sich die Haut.
Am besten auf Bio- und Naturkosmetik zurückgreifen, die kommt ohne die möglicherweise gesundheitsschädlichen Silikone, Parabene, Erdöle etc. aus. Biokosmetik erkennen Sie an der Bio-Zertifizierung, auf die allerindgs viele kleinere Label trotz Einhaltung der Kriterien verzichten. Naturkosmetik erhalten Sie im Fachhandel, lassen Sie sich beraten. Auch ausgewählte Internetshops sind auf Bio- und Naturkosmetik spezialisiert.
Mantel oder mit Lammfell gefütterte Fliegerjacke, schick oder sportlich – je nach persönlicher Vorliebe ist beides nach wie vor trendy. Der elegante Herr trägt drunter Hemd oder Pullover (dabei muss es nicht unbedingt der extra-warme Klassiker aus Schafwolle sein!).
Auf dem Kopf sitzt ein klassischer Filzhut, wahlweise treibt der Herr es mit einem eleganten Langschirm auf die fashionable Spitze. Mr. Pilot begnügt sich dagegen mit Mütze oder Basecap – auch sein Kopf ist gegen Kälte geschützt, auch er mit modischem Statement. Hoher Wohlfühlfaktor: Strickjacken in maskuliner Haptik und Optik kommen sportlich daher, besonders flauschig mit dem Prädikat „Pure Lambswool“. Noch edler ist da fast nur Merino-Cashmere.
Als echtes It-Piece darunter punktet ein schmal geschnittener Rolli. Auch ein wärmender Schal gehört zum Herbst-Outfit. Julia Kolbe, mit ihrer Basler Firma „JUL – personal style“ Expertin in Sachen Farb- und Stilberatung, appelliert an die Männer: „Traut euch was! Bringt mehr Farbe in euer Äusseres und fangt beim Schal an.“ Nach ihrem Geschmack könnten die Umhängsel ruhig ein bisschen fröhlicher und mutiger gestaltet sein. „Ein bisschen mehr Farbe und ruhig auch mal gemustert wäre schön, es wirkt einfach lockerer“, so Julia Kolbe.
Sporty-Pants, Chinos oder auch Jogger-Hosen im Bikerstyle – das Beinkleid des Mannes im Herbst 2016 darf gerne lässig daher kommen. Nie ausser Mode ist der Dauerbrenner unter den Hosen, die gute alte Jeans am liebsten im klassisch-sportlichen Look. Absolut angesagt auf Hosen, Jacken & Co. sind nach wie vor Patches und Applikationen.
Herbst, die Zeit der festen Schuhe, Sneaker ade! Aber immer nur Business-Schuhe? Wem das zu eintönig ist, setzt ein Ausrufezeichen mit Booties, auch Chelsea-Boots genannt. Sie sind die kleinere Schwester der Stiefel und derzeit der letzte Schrei. Früher auch bekannt als Stiefeletten, klingt diese Bezeichnung im Marketing-Heute wohl zu langweilig. Als Notiz am Rande das Streetwear-Highlight, ein muss zu den Booties: Die Bomberjacke is back! Abschliessender Schuh-Tipp von Style-Profi Julia: „Packen Sie sich ein zweites Paar Schuhe ein. Das gute Paar ziehen Sie erst im Büro an. So machen das die Frauen ja auch … “
Der Mann ist, was er trägt - denn: Mann sieht, und Mann wird gesehen.
Während die Wälder in intensivem Bunt das Auge erfreuen – Stichwort Indian Summer – wartet man in der Welt der Männermode weiterhin vergeblich auf die Farbexplosion. Neben den Farb-Evergreens Grau, Braun, Schwarz und Blau, dies allerdings dunkler, sind nun auch bei den Herren der Schöpfung Pastelltöne angesagt – sozusagen der feminine Touch des modernen Mannes.
Apropos feminin: Blümchenmuster, beispielsweise auf Jacken, sind wieder im Kommen. Die Siebziger lassen grüssen. Achten Sie beim Material vor allem auf den Tragekomfort. Gerade jetzt, wo die Haut schnell trocken und spröde wird. Setzen Sie auf natürliche Materialien und/oder funktionelle Kleidung, Unterwäsche möglichst polyacrylfrei.
Tipp: Wäsche und Shirts aus 100 Prozent Merinowolle. Die Wolle vom Merinoschaf ist flauschig, kratzt nicht, wärmt und ist geruchsneutral.
Erfahrungsgemäss sind die Temperaturen dieser Tage recht wankelmütig. Morgens ist es draussen kalt und windig, im beheizten Büro herrscht Wohlfühlklima und in der Mittagssonne ist es gar ein bisschen warm. Was also anziehen? Julia Kolbe schwört auf die gute alte Zwiebeloptik: mehrere Kleidungsstücke übereinander – natürlich farblich aufeinander abgestimmt. Wird`s zu mollig, einfach eines Teiles entledigen, der Rest sieht zusammen immer noch toll aus. Was beim Lauf- und Radsport gang und gäbe ist, kann ja im Alltag nicht schlechter sein.
Übergrosse Mäntel oder Sweater und Pullis, die über die Finger hinausragen: Das modische Zauberwort in diesem Herbst lautet „Extra-Oversize“. Der Anblick entbehrt nicht selten einer gewissen Komik. Ob Sie auch diesem Trend folgen, liebe Leser, das überlassen wir ganz Ihrem persönlichen Geschmack …
Dank unserer 5 praktischen Style-Tipps ist der Herbst gar nicht so schlimm. Und spätestens im Winter werden wir sie vermissen – unsere liebgewonnene Übergangsjacke.