Ob Hollywood- oder Fussballstar, Grossstadt-Hipster oder Otto Normalo, seit einigen Jahren spriesst es wieder in männlichen Gesichtern rund um den Globus.
Der Bart feiert ein erstaunliches Comeback, wahlweise in den Versionen „Voll-“, „Ziegen-“, „Schnauz-“ oder, der Dauerbrenner, „Drei-Tage-Bart“. Fast könnte man sagen: Was den Frauen ihr Make-up, ist den Männern die Gesichtsbehaarung. Um aber als maskulines Statement herzuhalten, braucht das gute Stück intensive Pflege.
Und auch, wer sich „oben ohne“ nach wie vor wohler fühlt, sollte bei der täglichen Rasur einiges beachten. Wir haben die besten Tipps rund um Bartpflege und richtige Rasur für Sie zusammengestellt.
Autor: Axel Ringewaldt
„Ich wasche meinen Bart zweimal täglich, morgens und abends, mit Shampoo und lauwarmem Wasser, damit er schön weich bleibt“, sagt Jürg Biland. Ein spezielles Bart-Shampoo kommt beim amtierenden Vizeweltmeister in der Kategorie „Kinnbart Musketier“ zwar nicht zum Einsatz. Studien haben jedoch ergeben, dass ein pH-Wert von 7 optimal für den haarigen Gesichtsschmuck und die darunterliegende Haut ist. Daher am besten ein mildes Shampoo verwenden, beispielsweise eines für Babys.
Um seinen Bart in Form zu bringen, kommt bei Jürg Biland eine handelsübliche Rundbürste mehrmals täglich zum Einsatz. Mindestens zwei bis dreimal täglich bürsten, dazu rät auch Matteo Trisoglio. Der Chef des Freiburger „The Heritage Barbershop“ empfiehlt allerdings den Einsatz einer speziellen Bartbürste: „Die Borsten einer Bartbürste sind sehr dicht angeordnet, aber weich“.
Absolutes No-Go: Ein Kamm, mit dem würde man sich die Barthaare nur herausreissen – strapaziös vor allem für die empfindliche Gesichtshaut, die unter dem Bart leicht austrocknet. Ein hochwertiges Bartöl, drei- bis viermal pro Woche von unten nach oben in die Haut einmassiert, sorgt für die notwendige Feuchtigkeit und das optimale „look & feel“ des Bartes.
Damit das gute Stück in Form bleibt und seinen Träger auch wirklich schmückt, sollte der Bart alle zwei bis drei Wochen auf eine gleichmässige Länge gestutzt und die Konturen präzise ausrasiert werden.
Die tägliche Rasur ist nicht so pflegeintensiv wie der Bart, könnte man meinen – schliesslich ist „der Bart eines Mannes ein Projekt, das viel Aufmerksamkeit erfordert“, so Matteo Trisoglio.
Doch Barttrend hin oder her, wer der spriessenden Gesichtsbehaarung nach wie vor lieber zu Leibe rückt und täglich zu Pinsel, Seife und Klinge greift, sollte dabei einige Kniffe beachten.
Um die Haut bei der Nassrasur nicht über Gebühr in Mitleidenschaft zu ziehen, wird das Gesicht zunächst mit warmem Wasser gesäubert. Durch die Wärme entspannen sich die Poren und die Haarfollikel werden elastischer. Eine Pre-Shave-Creme, in die Haut einmassiert, verstärkt den Effekt noch.
Anschliessend wird die Rasierseife mit einem Pinsel aufgeschäumt und grosszügig in kreisenden Bewegungen aufgetragen. Wer der eigenen Haut nur das Beste will, deckt das Gesicht vor dem ersten Schwung mit der Klinge für ein bis zwei Minuten mit einer heissen Kompresse (ein feuchtwarmes Handtuch) ab, damit sich die Poren noch weiter öffnen. Wenn es schnell gehen soll, kann auf die Kompresse verzichtet werden. Drei bis vier Minuten einwirken sollte man die Rasierseife aber dennoch, so lassen sich die Haare leichter aus der Haut lösen und diese reagiert weniger gereizt.
Ob nun Rasierhobel, Sicherheitsrasierer oder gar (Achtung, Profis!) ein Rasiermesser über die Haut gleitet, macht keinen Unterschied. „Aber die Klinge muss sauber und scharf sein“, so Matteo Trisoglio, „sonst sind unschöne Hautreizungen vorprogrammiert.“ Rund sieben Rasuren und die Lebensdauer einer Klinge ist erschöpft, danach sollte sie gewechselt werden.
Rasiert wird mit wenige Zentimeter kurzen Zügen in Wuchsrichtung, die Klinge dabei zwischendurch immer wieder ausspülen. Je nach „Rasurglätte-Grad“ kann die Prozedur vom Einseifen bis zum Rasieren noch einmal wiederholt werden.
Nach der Rasur wird das Gesicht mit warmem Wasser abgespült. Ein Gesichtsreiniger mit Teebaumöl desinfiziert eventuelle Mikro-Blessuren. Um nun die Poren wieder zu schliessen, wird das Gesicht mit reichlich kaltem Wasser abgespült und mit einem sauberen Handtuch trocken getupft. Ein After Shave Balsam beugt Hautirritationen vor und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.
Ob Rasur oder Bartpflege: Die schmückenden Haare im Gesicht sehnen sich nach Aufmerksamkeit. Das tagtägliche Ritual nimmt einige Zeit in Anspruch, zahlt sich aber aus. Und wer sich und seinem Bart mal etwas ultimativ Gutes tun will, gönnt sich eine echte Wellnesskur für den Mann – den Besuch bei einem professionellen Barbier. Nicht nur entspannend, sondern ein echtes Erlebnis!
Setzen Sie auf hochwertige und natürliche Pflegeprodukte, möglichst ohne chemische Zusätze und Konservierungsstoffe. Alles rund um den Bart erhalten Sie, zusammen mit einer individuellen Beratung (Haut- und Haartyp) in professionellen Barbershops.