In der Erkältungszeit taucht immer wieder die Frage auf, ob z.B. Vitamin C vor Erkältungen schützt. Ähnlich verhält es sich mit Vitamin D. Forscher der Queen Mary Universität in London kommen in einer Metastudie aus 25 Einzelstudien zu dem Schluss, dass eine tägliche oder wöchentliche Gabe von Vitamin D akute Atemwegsinfektionen verhindern kann.
Menschen, die zusätzlich Vitamin D eingenommen hatten, hatten ein um 12 Prozent geringeres Risiko für Atemwegsinfektionen. Doch dieser Effekt war nur signifikant, wenn vorher die Konzentration des Vitamins im Blut unter 25 nmol/L lag. Das entspricht einem Vitamin-D-Mangel von 10 ng/ml oder ca. 500 IE.
Die Wirkung war um so grösser, wenn die Teilnehmer regelmässig täglich oder wöchentlich das Vitamin einnahmen. Kinder profitierten stärker vom Schutzeffekt als Erwachsene.
Lagen die Blutwerte jedoch darüber, konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Vermutet wird, dass das Vitamin die Bildung antimikrobiell wirkender Peptide sowie die Arbeit des Immunsystems fördere.
Allerdings beruhen die Ergebnisse der Studie mit Daten von fast 11'000 Teilnehmern auf Beobachtungsstudien, aus denen im Nachhinein Zusammenhänge herausgelesen wurden. Klinische Studien zu diesem Thema fehlen bislang.
Fazit: Eine präventive Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten ist für gesunde Personen deshalb nicht zu empfehlen. Ein normaler Vitamin-D-Spiegel von 600 bis 800 IE (15 bis 20 Mikrogramm) pro Tag ist jedoch wichtig für die Gesunderhaltung.
– rit