Mit ihm lassen sich eine Vielzahl an Gesundheitsstörungen behandeln, von Kopfschmerzen über Entzündungen bis zu hohen Blutfettwerten: das Baikal-Helmkraut. Es ist auch ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Das Baikal-Helmkraut (Scutellaria baikalensis) zählt zu den ältesten Heilpflanzen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Diese asiatische Heilslehre ist mehrere tausend Jahre alt. Sie fusst auf verschiedenen Säulen, darunter Akupunktur, Massagetechniken und Bewegungsformen wie Tai-Chi. Die wichtigste Methode ist jedoch die Arzneimitteltherapie mit Heilpflanzen. Die Rezepturen werden jeweils individuell zusammengestellt.
Das Baikal-Helmkraut, auf chinesisch Huang Qin, ist seit jeher eine häufig verwendete Heilpflanze, weil sich damit viele verschiedene Gesundheitsstörungen behandeln lassen.
Als Lippenblütler weist das Baikal-Helmkraut den für diese Familie typischen vierkantigen Stängel auf. Die krautige Pflanze wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Sie blüht zwischen Juli und September mit einem dekorativen blauvioletten Blütenstand. Medizinisch bedeutsam ist die Wurzel.
Die Pflanze ähnelt der mit ihr verwandten Heilpflanze Scutellaria laterifolia, dem aus Nordamerika kommenden Virginia-Helmkraut. Es wird bei uns in der Naturheilkunde als nervenstärkendes Mittel angewandt. Bei diesem Kraut werden die oberen Pflanzenteile genutzt.
Es gibt auch einheimische Helmkraut-Arten. Am häufigsten ist Scutellaria galericulata, eine Sumpfpflanze, die ebenfalls blauviolett blüht. Der Name „Helmkraut“ weist auf ein helmförmiges Zipfelchen auf den Kelchblättern hin, das Tropfen fängt. Darauf wiederum bezieht sich das lateinische Wort Scutellaria vom lateinischen scutella, „Schüsselchen“.
Scutellaria baicalensis ist in China, Japan, Sibirien und der Mongolei verbreitet. Ihr Lebensraum sind steppenartige, sonnige, trockene und steinige Regionen.
Bei uns ist Baikal-Helmkraut-Tee, also die getrocknete Wurzel, unter der Fachbezeichnung Scutellariae Radix in Apotheken oder im Internet erhältlich. Die Pflanze lässt sich aber auch im Garten, etwa als Steingartenpflanze, oder auf dem Balkon ziehen.
Das Baikal-Helmkraut wird wegen seiner beruhigenden Wirkung, die bei innerer Anspannung und Angstzuständen hilft, mit unserem Baldrian verglichen. Es lindert Kopfschmerzen und Nasenbluten. Ausserdem kann es Fieber senken, ist entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und wird bei Erkältungskrankheiten, bei Husten und Bronchitis eingesetzt. Es stabilisiert den Kreislauf und hat antiallergische Effekte. Auch bei Durchfall, Arteriosklerose, Hautentzündungen sowie hohen Blutfettwerten nutzt es die TCM. Schwangere erhalten es, wenn das Ungeborene sehr unruhig ist.
Für die Wirkung verantwortlich sind verschiedene Flavonoide wie Baicalin und Wogonin.
Die Wurzeln des Baikal-Helmkrauts werden im Frühling oder Herbst ausgegraben und von den feinen Nebenwurzeln befreit. Anschliessend trocknet man sie und entfernt die Rinde.
Tipp: Mit der zerkleinerten Wurzel lässt sich ein Tee zubereiten; die Dosierung beträgt ein bis zwei Gramm pro Tasse. Den Sud aufkochen und 15 bis 20 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen. Man trinkt dreimal täglich eine Tasse. Die Pflanze wird auch als Tinktur oder Extrakt verwendet.