Das robuste Baikal-Helmkraut wird wegen seiner beruhigenden Wirkung geschätzt. Die lila blühende Pflanze ist in China unter dem Namen Huang Quin bekannt.
Als Lippenblütler weist das Baikal-Helmkraut den für diese Familie typischen vierkantigen Stängel auf. Die krautige Pflanze wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Sie blüht zwischen Juli und September mit einem dekorativen blauvioletten Blütenstand. Medizinisch bedeutsam ist die Wurzel.
Die Pflanze ähnelt der mit ihr verwandten Heilpflanze Scutellaria laterifolia, dem aus Nordamerika kommenden Blauen Helmkraut.
Es gibt auch einheimische Helmkraut-Arten. Am häufigsten ist Scutellaria galericulata, eine Sumpfpflanze, die ebenfalls blauviolett blüht. Der Name „Helmkraut“ weist auf ein helmförmiges Zipfelchen auf den Kelchblättern hin, das Tropfen fängt.
Scutellaria baicalensis ist in China, Japan, Sibirien und der Mongolei verbreitet. Ihr Lebensraum sind steppenartige, sonnige, trockene und steinige Regionen.
Bei uns ist Baikal-Helmkraut-Tee, also die getrocknete Wurzel, unter der Fachbezeichnung Scutellariae Radix im Fachhandel erhältlich.
Die Winterhärte des Baikal-Helmkrauts bewegt sich zwischen beachtlichen -23°C bis -28°C. Derartig tapfere Überlebenskünstler sind ausgesprochen interessante Kandidaten für die Medizin weltweit. Schon seit über 2000 Jahren wird Baikal-Helmkraut in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zur Stärkung von Geist und Herz eingesetzt.
Medizinisch bedeutsam beim Baikal-Helmkraut ist die Wurzel. Ihre Extrakte sind reich an bioaktiven Flavonoiden wie Baicalin, Bailcalein und Wogonin. Diese können eine beruhigende Wirkung aufs Nervensystem haben.
Flavonoide zeigen unter anderem im Reagenzglas die Fähigkeit, sich an Gamma-Aminobuttersäure (GABA)-Rezeptoren zu binden. GABA ist ein Neurotransmitter, der dabei hilft, das Nervensystem zu beruhigen und die Reizbarkeit zu verringern.
Rund drei Jahre dauert es, bis die Wurzeln des Baikal-Helmkrauts reif zur Ernte sind. Ausgegraben werden sie im Frühling oder Herbst.
Man befreit sie zuerst von feinen Nebenwurzeln. Anschliessend wird die Rinde entfernt. Danach wird die Wurzel geschnitten und getrocknet.
Die geschnittene, getrocknete Wurzel verwendet man zur Herstellung von Extrakten oder Tinkturen.