Wenn Katzen schnurren, dann fühlen sie sich nicht unbedingt nur wohl. Untersuchungen des Fauna Communications Research Institute in North Carolina haben gezeigt, dass Katzen den langgezogenen Brummton auch produzieren, wenn sie unter Stress stehen oder krank sind.
Damit werden aber auch Selbstheilungsprozesse der Katze aktiviert: Bei einer Frequenz von 22 bis 30 Hertz, die dem Schnurren der Katze entspricht, heilen beispielsweise Verletzungen und Knochenbrüche schneller ab.
Studien konnten bereits belegen, dass das Schnurren auch auf den Menschen positiv wirkt: Es senkt den Blutdruck, und das Gehirn schüttet vermehrt das Glückshormon Serotonin aus.
Ein Ärzteteam aus Graz hat sich das zunutze gemacht und ein «Katzenschnurr-Gerät» zur Therapie von Rückenschmerzen, Lendenwirbelproblemen und Arthrosen entwickelt. Mithilfe eines Kissens wurden die Vibrationen der Tierlaute, aber auch für das menschliche Ohr nicht hörbare Infraschall-Wellen auf den Patienten übertragen. Das helfe vor allem dann, wenn die Erkrankung mit einer gestörten Durchblutung einhergehe, wie bei Diabetes, Raucherschäden oder Bluthochdruck, so die Ärzte.
Neueste Tests zeigten, dass das Katzenschnurren auch bei Patienten mit Atemwegsbeschwerden Wirkung zeigen kann. Abhängig vom Verschleimungsgrad wurde ein Teil der Patienten zwei Wochen lang, an fünf Tagen pro Woche, jeweils 20 Minuten «beschnurrt». In dieser Zeit erhielten die Patienten weder die sonst übliche Klopftherapie zur Mobilisierung des Schleims, noch Medikamente, die die Bronchien erweitern.
Das Ergebnis: Durch das künstliche Katzenschnurren hatte die Lungenfunktion der Patienten um 29 Prozent zugenommen. Es wurde mehr Schleim gelöst, wodurch die Patienten weniger kurzatmig waren und sich die Leistungsfähigkeit verbesserte.
Quelle: focus.de/aponet.de