Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen treten in Industrieländern immer häufiger auf. Hauptgrund ist eine ungesunde Lebensweise. Dass die Lebenserwartung durch solches Verhalten sinkt, wird kaum jemanden überraschen.
Umfangreiche statistische Daten, die den kombinierten Effekt dieser Risikofaktoren belegen, gab es allerdings bisher nicht. Wissenschaftler der Universität Zürich konnten diesen Zusammenhang erstmals in einer Studie mit Daten von 17 000 Teilnehmern belegen. Die kombinierten Effekte von Tabak, Alkohol, einseitiger Ernährung und fehlender Bewegung verkürzen die Lebenserwartung drastisch.
Dieser Einfluss bleibt auch dann noch erkennbar, wenn individuelle Risikofaktoren wie Gewicht und Blutdruck mitberücksichtigt werden. Zwar ist der Einfluss jedes einzelnen Faktors auf die Lebenserwartung relativ gross, am schädlichsten jedoch scheint das Rauchen zu sein: Gegenüber Nichtrauchern haben Raucher ein um 57 Prozent erhöhtes Risiko, frühzeitig zu sterben.
Der Einfluss von ungesunder Ernährung, wenig Sport und Alkoholmissbrauch zeigt sich in einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko von jeweils rund 15 Prozent. Wirklich gefährlich wird ungesundes Verhalten jedoch im Zusammenspiel aller Faktoren. Wer so ungesund lebt, stirbt mit zweieinhalb Mal höherer Wahrscheinlichkeit früh, ein gesunder Lebenswandel kann dagegen das Leben um etwa zehn Jahre verlängern.
Während bei den 45- bis 55-Jährigen viel Alkohol, Zigaretten, ungesunde Ernährung und wenig Bewegung noch kaum Auswirkungen auf die Sterblichkeit zeigen, werden diese bei den 65- bis 75-Jährigen sichtbar: Ein 75-jähriger Mann, der keines der vier Risikoverhalten zeigt, erlebt seine kommenden zehn Jahre genauso wahrscheinlich wie ein zehn Jahre jüngerer Raucher, der sich nicht bewegt, sich ungesund ernährt und viel trinkt.
Die sogenannten Überlebenstafeln sollen Menschen, etwa beim Gang zum Arzt, zu einer gesünderen Lebensweise anregen.
Quelle: scinexx.de