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Pensionierung: Umsichtig vorbereiten

Bild: Fotolia / contrastwerkstatt

Für viele Menschen bringt die Pensionierung neue Freiheiten mit sich. Doch nicht immer erfüllen sich die Erwartungen. Dies weiss Yvonne Tiefenthaler aus eigener Erfahrung. Jahrzehntelang arbeitete sie in einer Schweizer Grossbank als Sachbearbeiterin.
«Ich freute mich darauf, endlich nicht mehr fremdbestimmt zu sein.» Wenige Monate nach ihrer Pensionierung machte sich Ernüchterung breit: «Ich ertappte mich immer öfter dabei, wie ich in meiner Wohnung planlos herumtrödelte. Abends fragte ich mich, was ich den ganzen Tag über eigentlich gemacht hatte.» Vor der Pensionierung hatte Yvonne voller Vorfreude eine Liste mit Ausflügen, Ausstellungsbesuchen und Wanderungen angelegt. Monate später stellte sie fest, dass kaum ein Punkt abgehakt war. «Allein etwas zu unternehmen macht einfach keinen Spass», bilanziert die Singlefrau.

Einige ihrer Bekannten sind noch im Arbeitsprozess, können sie daher kaum begleiten. Andere sind zeitlich mit dem Hüten der Enkel gebunden. Nun hat sich Yvonne Tiefenthaler für die Mitgliedschaft in einem Freizeitclub für über Fünfzigjährige angemeldet. «Wenn ich an fix organisierten Veranstaltungen teilnehme, laufe ich weniger Gefahr, ziellos herumzutrödeln. Hoffentlich lerne ich dort Menschen kennen, mit denen ich auch ausserhalb der Clubanlässe etwas unternehmen kann.»

Dass die Erwartungen an die Zeit nach der Pensionierung und die Realität auseinanderklaffen, erfahren viele Menschen im Ruhestand. Im Extremfall verwandelt sich Euphorie in Frustration und Niedergeschlagenheit. Wer sich dagegen rechtzeitig und umfassend auf die kommenden Veränderungen vorbereitet, schafft den Übergang ohne Achterbahnfahrt der Stimmungen.

Autor: Adrian Zeller, 10/15

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Gesundheits-Nachrichten, März 2025
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