Mehr als 80 Prozent aller Frauen im Alter von 45 bis 55 Jahren leiden während der Wechseljahre unter Hitzewallungen. Schweißausbrüche gehören zu den häufigsten Beschwerden die in den Wechseljahren aufkommen.
Während den Wechseljahren einen kühlen Kopf zu bewahren ist nicht immer leicht, aber möglich! Lernen Sie, wie Sie auf natürliche Weise Hitzewallungen lindern können.
Die Ursache warum in den Wechseljahren Hitzewallungen zu einem der häufigsten Symptome gehört ist bekannt. Da die Hormonproduktion allmählich eingestellt wird, entsteht ein Östrogenmangel. Diese Schwankungen im Hormonspiegel führen dazu, dass das Temperatursteuerungs-Zentrum im Gehirn Fehlsignale erhält. Der Körper nimmt dabei eine scheinbare Überhitzung wahr. Die Durchblutung wird gesteigert, ein Schweißausbruch soll den Körper abkühlen – was häufig darin endet, dass es einen nach einer Hitzewallung friert.
Darüber hinaus schüttet der Körper Adrenalin aus. Dieses Stresshormon dient zwar der schnelleren Abkühlung, sorgt nebenbei aber für weitere typische Wechseljahresbeschwerden, wie Aufregung und Reizbarkeit.
Es gibt Frauen die schon früh in den Wechseljahren mit Symptomen wie Hitzewallungen und Schweissausbrüchen konfrontiert sind, leider leiden diese Frauen dann auch meist länger (über Jahre hinweg Ø 7.4 Jahre) an den Beschwerden. Die Frauen die erst nach der Menopause, wenn die Östrogene fast ganz weg fallen, an Hitzewallungen leiden, können dafür mit einer einiges kürzeren (Ø 3.5 Jahre) Zeit der unangenehmen Beschwerden rechnen.
Es beginnt meist im Brustbereich. Die Haut rötet sich und fühlt sich heiss an. Dann steigt die Hitze in den Kopf und erfasst den ganzen Körper. Der Schweiss bricht aus, aus allen Poren. Nur um einen daraufhin frösteln zu lassen. Vor in der Nacht, wenn das ganze Pyjama und Bettzeug vollgeschwitzt wurden.
Nächtliches Schwitzen beeinflusst den Schlaf enorm. Wenn Frau dann auch noch, das ganze Bett neu beziehen muss und sich selbst umziehen, wird das Wiedereinschlafen fast unmöglich. Unter nächtliche Hitzewallungen leiden Frauen besonders stark.
Die meisten Frauen um die 50 erleben solche Schweißausbrüche mehrmals täglich, bis zu 30 Sekunden oder sogar 4 Minuten lang. Und zwar über Jahre hinweg. Forscher die der Ursache genauer auf den Grund gehen wollten, haben entdeckt: Je früher die Hitzewallungen im Verlauf der Wechseljahre auftreten, desto länger muss eine Frau mit diesen Wechseljahresbeschwerden kämpfen. Erst nach der Menopause
Leider bleibt es nicht nur bei starkem Schwitzen. Die Schweißausbrüche ziehen weitere bekannte Beschwerden der Wechseljahre mit sich:
Salbei (lat. Salvia off.): Natürlicher Helfer gegen Schwitzen
Zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden steht die synthetische Hormonersatztherapie zur Verfügung. Diese ist zwar wirksam, wird aber eher bei schweren Symptomen empfohlen. Da der hormonelle Abbau ein ganz natürlicher Prozess ist, bevorzugen inzwischen zahlreiche Frauen eine sanfte, pflanzliche Methode, die den Körper bei der Umstellung unterstützt.
90% der Gynäkologen verschreiben regelmässig Arzneimittel aus der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie). Die schweisshemmende Wirkung der frischen Salbeiblätter bei übermässigem Schwitzen ist seit langer Zeit bekannt, die Phytotherapie hat die starke Wirkung während den Wechseljahren jetzt wieder entdeckt.
Rezept Frauenmanteltee: Zwei bis drei Teelöffel mit 250 ml Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen. Drei bis vier Tassen täglich trinken.
Rotklee enthält sogenannte Isoflavone. Diese sekundären Pflanzenstoffe ähneln in ihrem chemischen Aufbau den Östrogenen und wirken deshalb ebenfalls stabilisierend auf den Hormonspiegel.
In Sachen Ernährung sollten Frauen die mediterrane Küche bevorzugen. Viel Obst und Gemüse, frische Kräuter, gute Pflanzenöle und zwei Fischmahlzeiten in der Woche sind ideal. Essen Sie weniger rotes Fleisch, tierische Fette, Weissmehlprodukte und Süsses. In Kombination mit regelmässiger Bewegung lässt sich durch diese Ernährungsweise auch Übergewicht abbauen, was ebenfalls ein Faktor ist, der Hitzewallungen und Schweißausbrüche begünstigt. Wichtig ist zudem, reichlich zu trinken, am besten Mineralwasser. Auf Alkohol, Kaffee und Schwarztee sollte man hingegen möglichst verzichten, denn alle drei wirken auf den Östrogenspiegel und können ganz direkt eine Hitzewallung auslösen.
Die Einnahme von Isoflavonen aus Soja können Hitzewallungen um 30 bis 50 Prozent reduzieren. Ob ein Nahrungsergänzungsmittel aus hochdosierten Soja-Isoflavonen die gleiche Wirkung erzielt wie eine sojareiche Ernährung ist umstritten.
Wechselduschen können die Wärmeregulierung des Körpers unterstützen und bringen Linderung bei Hitzewallungen. Beginnen Sie mit warmem Wasser bei den Füssen und arbeiten sich aussen bis zum Oberschenkel hoch, danach am Innen-Bein wieder langsam hinunter zu den Füssen. Das Gleiche machen Sie mit den Armen, beginnend bei den Fingerspitzen. Zuerst die rechte Körperhälfte, dann die Linke. Danach spült man, wenn möglich, den restlichen Körper ab. Nach der Warmwasser Behandlung, beginnt man den ganzen Prozess mit kaltem Wasser. Nun wiederholt man das Ganze mehrfach und beendet immer mit der kalten Dusche. Dadurch schliessen sich die Poren und die Wärme bleibt im Körper.
Sind Sie unsicher, ob Ihre plötzlichen Hitzewallungen vom Östrogenmangel der Wechseljahre kommen? Machen Sie den Test!
Asiatinnen haben im Vergleich zu Westeuropäerinnen und Nordamerikanerinnen auch mit geringeren Wechseljahrbeschwerden zu kämpfen: So leiden beispielsweise nur 5 - 10 % der betroffenen Frauen in Asien unter Hitzewallungen, Holländerinnen dagegen 70 - 85 %. Selbst die Brustkrebsrate und auch das Risko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist deutlich niedriger als bei der westlichen und nordamerikanischen Frauen. Für dieses Phänomen wird die phytoöstrogenreiche Ernährung (v.a. Sojaprodukte) verantwortlich gemacht, wie sie bei dieser Bevölkerungsgruppe traditionell üblich ist.
Zuletzt aktualisiert: 12-02-2024