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Rheuma-Schmerzen: Sofortmassnahmen für daheim
Schmerzkreislauf bei Gelenkschmerzen und Rheuma durchbrechen
Unternimmt man bei dauerhaften Schmerzzuständen nichts oder zu wenig, kommt es häufig zu einer Schonhaltung mit Fehlbelastungen und Muskelverspannungen, die den Schmerz noch verstärken können. Es entsteht ein sogenannter Schmerzkreislauf. Die Naturheilkunde bietet zahlreiche Möglichkeiten, um Schmerzen zu reduzieren.
Autorin: Dr. Andrea Flemmer, 12/19
Kümmelöl oder Arganöl – lindernd bei Gelenkschmerzen
Links: Schwarzkümmel, Rechts: Argan
Bei entzündeten Gelenken wird das Einreiben mit Argan- oder Kümmelöl empfohlen. Dafür massiert man das Öl mehrmals täglich behutsam auf der schmerzenden Stelle ein. Bei Gelenkschmerzen hilft manchmal Wärme, meistens jedoch Kühlen. Eisbeutel oder die folgenden Wickel haben sich bewährt:
Kohlwickel
Die gute Verträglichkeit und einfache Handhabung zeichnet Kohlwickel als geeignete und kostengünstige Selbsthilfemassnahme bei Gelenkbeschwerden aus. Eine Studie ergab sogar, dass Kohlwickel so gut wie Schmerzmittel gegen Arthrose wirken.
Zutaten: Sie benötigen dafür Bio-Kohlblätter.
Rezept
- Blätter waschen und trocknen (die grünsten sind die besten!)
- Harte Mittelrippen wegschneiden.
- Blätter mithilfe einer Glasflasche quetschen, bis sie weich sind und Saft austritt.
- Zwei bis drei Lagen Kohl auf die Haut auflegen.
- Zwischentuch auflegen und mit Aussentuch fixieren.
- Im Akutfall eine oder mehrere Stunden belassen, bei chronischen Beschwerden am besten über Nacht wirken lassen.
- Danach lauwarm abwaschen, gut abtrocknen und behandelte Stelle warmhalten.
Quarkwickel
Auch Quarkwickel können bei Gelenkbeschwerden helfen.
Zutaten: Magerquark
Rezept
- Den Quark gegebenenfalls in einem Sieb abtropfen lassen
- Masse auf ein Baumwolltuch (z. B. Geschirrtuch) geben und einschlagen
- Den Wickel um das betroffene Gelenk legen und 20 Minuten einwirken lassen
- Sobald der Wickel warm geworden ist, entfernen.
Man kann den Quark auch auf das betroffene Gelenk streichen, mit einer schmalen Mullbinde befestigen und so lange dort belassen, wie der kühlende Effekt anhält.
Bockshornklee-Wickel
Die im enthaltenen Linol- und Linolensäuren gelten als entzündungshemmend und analgetisch. Mediziner der Kliniken Essen-Mitte konnten in einer randomisiert-kontrollierten Studie an Patienten mit Kniegelenksarthrose (Kellgren II-III) zeigen, dass bei Probanden mit Bockshornkleewickeln (einmal täglich für vier Wochen) die Schmerzintensität nach 12 Wochen im Vergleich zu einer Gruppe ohne Behandlung signifikant geringer war. Auch hinsichtlich der allgemeinen Beeinträchtigung war die Bockshornklee-Gruppe überlegen. Im Vergleich zu Patienten, die ein Schmerz-Gel eingenommen hatten (bis zu dreimal täglich), war die Wickel-Gruppe ebenbürtig.
- 1-2 Esslöffel Bockshornkleesamen-Pulver in warmem Wasser auflösen und zu einer weichen Masse verrühren
- Masse auf ein trockenes Geschirrhandtuch auftragen und auf das Knie platzieren
- mit einem Baumwolltuch abdecken und fixieren und mit einer heissen Wärmflasche bedecken
- mindestens eine halbe bis maximal zwei Stunden einwirken lassen
- Knie abspülen
Wolle umhüllt den Körper wärmend und schützend. Sie kann Spannungen aufnehmen und wirkt auch auf diese Weise schmerzstillend und beruhigend.
Die intensive, feuchte Kälte der eiskalten Salzwasserkompresse dringt rasch und tief ins Gewebe ein. Die Salzwasserkompresse wirkt blutstillend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Kälte hilft bei akturen rheumatischen Beschwerden, bei chronischen Schmerzen hilft dagegen Wärme. Mit dem Eishandtuch lassen sich so akut auftretende Schmerzen lindern.
Gekochte Dinkelkörner können Hitze sehr gut speichern und über längere Zeit abgeben. Die feuchte Wärme wirkt intensiv durchwärmend und bis in tiefe Gewebeschichten stark durchblutungssteigernd.
Die feuchte Hitze der Dampfkompresse wirkt intensiv durchwärmend und bis in tiefe Gewebeschichten stark durchblutungssteigend. Dadurch werden die Zellen und Organe vermehrt mit Nährstoffen versorgt und die körpereigenen Abwehrfunktionen aktiviert.
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